24.10.2020 Die Mitgliederversammlung der Linken hat mich zum Kandidaten für die Bundestagswahl gewählt mit dem Auftrag für einen aussichtsreichen Listenplatz zu kandidieren. Meine Bewerbungsrede kann hier nachgelesen werden.

 

Am ersten Septemberwochenende war ich wieder bei der „Festa do Avante“ in Seixal, dem großen Kultur- und Politikfest der portugiesischen Kommunisten. Zwischen 100.000 und 200.000 Menschen besuchen dieses beeindruckende, ehrenamtlich von der PCP organisierte Fest jedes Jahr. Die PCP ist eine in Portugal fest verankerte linke Partei, die sich für die Interessen der arbeitenden Menschen einsetzt, national wie international. Viele Jahre habe ich dort die Partei DIE LINKE vertreten, auch mit Unterstützung von Genossinnen und Genossen aus Brandenburg, Sachsen und Berlin.

Bei aller Bewunderung will ich aber einen deutlichen Dissens benennen. Am Samstagabend organisierte die PCP ein Meeting für Gaza, und bei der Abschlusskundgebung hörte man Sprechchöre wie „Palestina vencerá“ – „Palästina wird siegen“. Kein Wort habe ich vernommen über das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, kein Wort über die Geiseln, die bis heute festgehalten werden, kein Wort über die Entwaffnung der Hamas oder über das Existenzrecht Israels. Stattdessen viel vom angeblichen „Genozid Israels“.

Heute möchte ich Euch ein wenig über meine Wahlentscheidung informieren und erklären, warum ich bei den kommenden Wahlen meine Stimme splitte.
Bei der Gemeinderats-, Kreistags- und Regionalwahl werde ich wie gewohnt DIE LINKE wählen. Warum? Weil ich überzeugt bin, dass unsere Partei Im Kreis Böblingen die besten Lösungen für die drängenden Probleme auf lokaler und regionaler Ebene bietet. Wir setzen uns für bezahlbaren Wohnraum, bessere soziale Dienstleistungen, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und eine gerechte Verteilung der kommunalen Ressourcen ein. Unsere Kandidatinnen und Kandidaten stehen für Transparenz, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinden. Ich habe deswegen die letzten Wochen viel Kraft und Zeit investiert, um die kommunalen Mandate für die LINKE in Sindelfingen und in unserem Kreis zu erhalten.
Bei der #Europawahl hingegen habe ich mich entschieden, meine Stimme dem #Bündnis Sahra Wagenknecht zu geben. Diese Entscheidung mag einige von Euch überraschen, und ich möchte gerne meine Beweggründe dafür darlegen. Sahra Wagenknecht hat in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass sie den Mut und die Fähigkeit besitzt, kritische und notwendige Debatten anzustoßen. Sie vertritt konsequent soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit auf europäischer Ebene und bringt eine neue Perspektive in die politische Landschaft ein, die ich unterstütze.

Zum 31.August 2024 haben wir nicht nur die Kanzleiräume in der Kronenstrasse 24 in Stuttgart aufgegeben, sondern auch die Anwaltsgesellschaft zu diesem Datum aufgelöst. Da ich ab dem 1.9.2024 als Liquidator die Verantwortung habe, die Abwicklung vorzunehmen, die erforderlichen Steuererklärungen abzugeben, zugleich die Abschlussbilanz zu erstellen, bin ich damit sehr zeitlich belastet gewesen. Auch der Neubeginn als Einzelanwalt ohne Sekretariat erfordert sehr viel Zeitaufwand.
Im Juli 2024 bin ich aus der LINKEN ausgetreten, weil ich für mich dort keine positive Fortführungsprognose erkennen kann.Inzwischen bin ich Mitglied im Bündnis Sahra Wagenknecht.(BSW) und wurde beim Gründungsparteitag des BSW am 20.10.2024 zum Landesschatzmeister gewählt. Meine Arbeit als gewählter Stadtrat und Mitglied der "Zählgemeinschaft Vielfalt Sindelfingen/Linke Plus" in Sindelfingen setze ich fort.

Zusammen mit Salvataro Romeo, der den "Salvas Curry Truck" auf dem grünen Platz betreibt, organisierte ich den ersten Kubansichen Abend, bei dem ich als DJ tätig wurde. Hier der Beitrag in der lokalen Zeitung SZ/BZ vm 30.06.2023 hierzu.

2023 06 30 SZ BZ